Seehunde in Gefahr by Luisa Hartmann

Seehunde in Gefahr by Luisa Hartmann

Autor:Luisa Hartmann [Hartmann, Luisa]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: dtv
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Unterhaltung oder Katastrophe?

Das Erste, woran Lukas dachte, als er die Augen aufschlug, war der Zusammenstoß der beiden Schiffe weit draußen auf dem Meer.

Er sprang aus dem Bett und starrte aus dem Fenster. Es war alles ruhig, wenn man mal davon absah, dass ein heftiger Wind wehte, der die Blätter in den Bäumen zum Rauschen brachte.

Lukas beschloss, Brötchen zu holen. Er schlüpfte in Jeans und Pulli und verließ die Wohnung. Beim Bäcker war das Unglück Thema Nummer eins. Obwohl sich die Bedienung und eine ältere Frau auf Friesisch unterhielten, konnte Lukas heraushören, dass die Lage praktisch unverändert war.

»Sie werden wohl alle Leute vom Schiff holen müssen«, sagte die ältere Frau und packte ihre Tüte ein.

Lukas kaufte Vollkornbrötchen und einen Hefezopf und rannte zurück zur Wohnung, wo es bereits nach Kaffee duftete. Er berichtete von dem Gespräch in der Bäckerei.

»Sie haben gestern noch versucht, eines der Schiffe wegzuziehen«, sagte Richard. »Ich war vorhin beim Rathaus«, fügte er erklärend hinzu. »Die Mellum ist ein Mehrzweckschiff des Wasser- und Schifffahrtamtes, die kann so ziemlich alles. Aber es war wohl zu spät.« Als er den ängstlichen Gesichtsausdruck seiner Tochter sah, sagte er: »Ich meine, es war zu dunkel.« Er nickte ihr zu. »Sie werden es schon schaffen. Ich bin überzeugt, dass alle wissen, was sie tun.«

Nach dem Frühstück gingen sie gemeinsam zum Strand, um sich selbst ein Bild von den Geschehnissen zu machen.

Fast alle Urlauber dachten genauso, denn die Wege waren voll mit Menschen, die zum Strand strömten. Keiner hatte Badezeug dabei, denn es war viel zu kalt und zu stürmisch. Außerdem waren Ferngläser und Fotoapparate jetzt wesentlich wichtiger.

Am Strand hielt Lukas sofort Ausschau nach seinem Freund. Zum Glück hatte er wieder seine rote Kappe auf und war nicht zu übersehen. Lukas sah seine Mutter fragend an, die nur nickte.

»Ich will auch mit«, rief Viola. Gemeinsam liefen sie zu Onno. Seine Miene verriet eigentlich schon alles. Trotzdem fragte Lukas, ob in der Zwischenzeit irgendwas passiert war.

»Nein, leider nicht«, erwiderte Onno. »Die Mellum ist so ein tolles Schiff, aber bisher hat sich nichts getan.«

»Das ist schlimm, oder?«, fragte Viola leise.

»Es könnte schlimm werden«, gab Onno zurück.

Um sie herum begannen die Leute zu spekulieren oder kluge Ratschläge zu geben.

»… mit Spezialschiffen abpumpen, das ist doch heutzutage kein Problem mehr.«

»… chemische Keule einsetzen. Damit wird das Öl unschädlich gemacht.«

Ein älterer Tourist und ein Insulaner gerieten über den Vorfall in Streit.

»Wenn man keine Ahnung hat, sollte man besser den Mund halten«, sagte der Insulaner.

»Ihr habt die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen«, gab der Tourist zurück.

»Aber auf euch haben wir bestimmt nicht gewartet!«

»Klar«, rief der Tourist. »Ihr wartet ja nur auf unser Geld. Das nehmt ihr gern, nicht wahr?«

Der Insulaner winkte ab und drehte sich um, woraufhin der Tourist noch wütender wurde.

»Habt ihr nichts Besseres zu tun, als euch zu streiten?«, rief ein alter Mann in Friesenkittel und blauer Bommelmütze.

»Das ist mein Opa Hinnerk«, flüsterte Onno. Er zog Lukas am Ärmel und sie gingen zu dem alten Mann hinüber.

Onno stellte Lukas und Viola vor und fragte dann: »Gibt’s was



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